- Rheda-Wiedenbrück
- Rheda-Wiedenbrụ̈ck,Stadt im Kreis Gütersloh, Nordrhein-Westfalen, 90 m über dem Meeresspiegel, am Oberlauf der Ems im östlichen Münsterland, 44 500 Einwohner; Textil- und Möbelindustrie, Holz- und Kunststoffverarbeitung; Fleischwarenindustrie und Fahrzeugbau (Wohnwagen) sowie Großverlag. - Rheda-Wiedenbrück entstand zum 1. 1. 1970 durch Zusammenschluss der Städte Rheda und Wiedenbrück.Die ehemalige Wasserburg in Rheda wurde im 16.-18. Jahrhundert zum Schloss umgebaut; im romanischen Kapellenturm (1221-35) verbinden sich Festungs- (Donjon) und Sakralbau (Doppelkapelle, mit bedeutender Bauplastik); Aufstockung eines Saalgeschosses 1280; Neues Rathaus von H. Deilmann (1966-74). In der gotischen Ägidienkirche (13./16. Jahrhundert) in Wiedenbrück Sakramentshäuschen (1504) und frühbarocke Sandsteinkanzel (1617). Ehemaliges Franziskanerkloster (1667-1716) mit der Wallfahrtskirche Sankt Ursula (um 1470); zahlreiche Fachwerkhäuser (16.-18. Jahrhundert), zum Teil einheitliche Zeilen mit Giebelhäusern.Rheda entwickelte sich um die 1170 am Emsübergang errichtete Burg der Edelherren zur Lippe und erhielt 1355 Stadtrecht. Wiedenbrück gehörte zu den ostwestfälischen Urpfarreien; 952 erhielt die Siedlung Markt- und Münzrecht. Ende des 12. Jahrhunderts wurde sie urkundlich als Stadt ausgewiesen.
Universal-Lexikon. 2012.